chinesischer Astrophysiker und Dissident; nach Niederschlagung der Proteste 1989 wurde ihm die Lehrerlaubnis entzogen, danach Exil in den USA, wo er wieder akademisch tätig war
* 12. Februar 1936 Peking (Beijing)
† 6. April 2012 Tucson/AZ (USA)
Herkunft
Fang Lizhi wurde am 12. Febr. 1936 als Sohn eines Bahnarbeiters in Peking (Beijing) geboren.
Ausbildung
Schon mit drei Jahren eingeschult, studierte F. an der Peking Universität Physik und promovierte, erst 20jährig, im Fach Theoretische Physik über Theorien der modernen Kosmologie.
Wirken
Chinas jüngstem Professor stand eine glanzvolle Karriere bevor, bis er, 1955 in die kommunistische Partei eingetreten, 1958 wegen eines offenen Briefes gegen "Bürokratisierung und Dogmatismus", der dem "Rechtsabweichler" nach der Scheinblüte der "Hundert-Blumen-Bewegung" zur Last gelegt worden war, zum ersten Mal aus der Partei ausgeschlossen wurde. Den Entfremdungs- und Desillusionierungsprozess in den folgenden 30 Jahren teilte der weltweit anerkannte Wissenschaftler mit vielen Intellektuellen des Landes. In der Kulturrevolution von Roten Garden monatelang in einem Hörsaal der Technischen Universität Hefei eingesperrt und zum Studium der Werke Maos gezwungen, vertiefte sich F. damals in Lev Landaus "Feldtheorie", eine Lektüre, die ausschlaggebend für sein Umdenken und die Abkehr von der marxistischen Theorie war. 1972 veröffentlichte F. ...